Der Bau der Talsperre Schönbrunn hat eine herrliche Landschaft unwiederbringlich zerstört und zugleich ein, wenn auch völlig anders geartetes, so doch nicht minder reizvolles Stück Natur entstehen lassen. Das ehrgeizige Vorhaben der Planer wurde in der Zeit von 1967 bis 1979 realisiert. Alleine die Bauzeit läßt ahnen, welche gewaltigen Anstrengungen nötig waren, um im Tal der Schleuse eine Staumauer zu errichten.
Tech. Daten der Sperre:
Bauzeit: 1967 -1979
Höhe über Talsohle: 64,7 m
Höhe über Gründungssohle: 66,7 m
Höhe der Bauwerkskrone ü. d. Meer: 545,12 m
Bauwerksvolumen: 1.100.000 m³
Kronenlänge: 260 m
Kronenbreite: 6,2 m
Böschungsneigung luftseitig: 1:1,6
Böschungsneigung wasserseitig: 1:2
Daten Stausee
Höhe des Stauziels ü. d. Meer: 542,80 m
Wasseroberfläche bei Vollstau: 100 ha
Speicherraum: 23,28 Mio. m³
Gesamtstauraum: 23,88 Mio. m³
Einzugsgebiet: 30,2 km²
Bemessungshochwasser: 47 m³/s
Bei den Baumaßnahmen ist ein Ortsteil des kleinen Dorfes Gabel sprichwörtlich mit untergegangen. Das idyllische Walddorf zwischen dem Gabelskopf und Vorderem Arolsberg wurde Untergabel genannt und bestand aus einem Gasthof und etwa einem Dutzend Häuser.
Der ehemalige Ortsteil Obergabel wurde ebenfalls bis auf das 1915 erbaute Forsthaus eingeebnet. Die Bewohner siedelten sich größtenteils in eigens errichteten Wohnungen in Schönbrunn und Frauenwald an. In unmittelbarer Nähe des Entnahmeturmes stand die alte Schneidmühle mit samt dem 1901 erbauten Gast- und Logierhaus "Zur Tannenmühle". Das Dorf Untergabel lag im Einzugsgebiet der jetzigen Vorsperre.
Die Hauptaufgabe der Talsperre besteht in der Vorhaltung von Rohwasser für das Fernwasserversorgungssystem Südthüringen mit ca. 300 000 zu versorgenden Einwohnern und der Bereitstellung von Hochwasserrückhalteräumen zum aktiven Hochwasserschutz des Werragebietes. 1954 wurden erste Studien zur Errichtung einer Trinkwassertalsperre ausgearbeitet. Die eigentliche Planung erfolgte Anfang der 60er Jahre.